Freitag, 28. August 2015

Schloss Radibor in den Medien...

Freitag, 28.08.2015 

Rettung für Schloss Radibor 

Mit Mitteln der Denkmalpflege ist das Dach in Ordnung gebracht worden. Nun macht der Park dem Schlossherrn Sorgen. 

Von Kerstin Fiedler

Sie war sicher schon alt, die Weide, die jetzt am Schloss Radibor umstürzte. Zum Glück, ohne große Schäden am Haus zu hinterlassen. Schlossherr Erwin Feurer muss nun sehen, wie er den Baum entsorgt. Foto: SZ/Uwe Soeder
Sie war sicher schon alt, die Weide, die jetzt am Schloss Radibor umstürzte. Zum Glück, ohne große Schäden am Haus zu hinterlassen. Schlossherr Erwin Feurer muss nun sehen, wie er den Baum entsorgt. Foto: SZ/Uwe Soeder 

© uwe soeder

Das ist eine gewaltige Weide, die da kürzlich einfach umgefallen ist im Schlosspark von Radibor. Zum Glück hat der Baum fast nichts am Haus zerstört. Doch Schlossherr Erwin Feurer muss nun überlegen, wie er das Holz dort wegräumt. Dabei hat er noch ganz andere Sorgen. Denn das alte Schloss drohte zusammenzubrechen. Untersuchungen ergaben, dass die Statik der Dachkonstruktion nicht mehr stimmte. Die Sicherung des Dachstuhls war oberste Priorität, damit dort nicht ein Unglück geschieht. 

Erwin Feurer hat Glück gehabt. Denn er traf auf Dr. Friedmann Karl Görbing. Der Bauingenieur ist nicht nur Friedensrichter in Demitz-Thumitz, sondern er ist ehrenamtlicher Denkmalschützer. „Seit fünf Jahren kümmere ich mich um verschiedene Baudenkmale", sagt er. Vor allem im Bereich Bischofswerda, wo er zum Beispiel beim Schloss Schmölln oder der Villa Cannewitz in Demitz-Thumitz tätig ist, aber auch in Großenhain, wo er einen alten Flugzeughangar betreut, oder eben jetzt im Schloss Radibor. Dabei sind die Eigentumsverhältnisse sehr verschieden. Von privat über Gemeinde bis zum Förderverein. „Ich habe den Ehrgeiz, die Gebäude zumindest so weit zu sichern, dass es nicht mehr reinregnet. Und zum anderen, dass die Statik ein Einstürzen verhindert", sagt Görbing. Das ist nun im Schloss Radibor gelungen. Die riesige Dachkonstruktion, bei der die Schwierigkeit darin besteht, dass es einen Innenhof gibt, ist nun sicher. 

Ein Schloss zum Wohnen?

Friedmann Görbing schätzt die Bemühungen von Erwin Feurer. Er unterstützt ihn unabhängig von einem Nutzungskonzept. Denn das fehlt dem Schweizer immer noch. Feurer lädt weiter alle Interessenten ein, sich das Schloss anzusehen, um es vielleicht auch zu nutzen. „Ich bin doch wirklich in Vorleistung gegangen, habe schon viel draus gemacht", wirbt er. Doch Friedmann Görbing glaubt, dass es schon zu viele kulturelle Angebote in Schlössern und Herrenhäusern gibt. Für ihn wäre eher eine Wohnnutzung eine zu realisierende Idee. „Dafür muss man einfach junge Familien gewinnen", sagt Görbing. Wo gibt es schließlich eine barocke Wohnung und für die Kinder einen ganzen Park zum Spielen, fragt er sich. Nachdem das Dach nun sicher ist, hat Feurer seiner Meinung nach zehn bis 20 Jahre Zeit, sich um die Nutzung im Schloss zu kümmern. – Für die Denkmalpflege ist Dr. Görbing ein Glücksgriff. Oft kommen die Mitarbeiter auf ihn zu. Er sucht sich allerdings seine Projekte auch selbst aus. „Für die Sicherung bedeutsamer Denkmale gibt es 60 bis 85 Prozent Fördermittel", sagt Görbing. Das findet er auch richtig. Schließlich sind die Eigentümer solcher Gebäude oft Leute, die Lust und Liebe an dem Bauwerk haben, es aber an den finanziellen Mitteln scheitert. „Solche Menschen muss man unterstützen", sagt Friedmann Görbing. Erwin Feurer hat rund 50 000 Euro Eigenmittel in die Dachreparatur gesteckt, sagte er der SZ. 

Radibor steht mit folgender Beschreibung für das Herrenhaus in der Denkmalliste: Das Einzeldenkmal Rittergut Radibor stammt von 1719. Neben dem Schloss gibt es zwei Pavillons und Reste der Einfriedungsmauer. Das Herrenhaus ist zweigeschossig. Ein massiver Bau mit griechisch gegiebeltem Mittelrisalit, Mansarddach mit Dachhäuschen, Portal mit toskanischen Pilastern, auf den Kapitellen sitzende Relieffiguren, im Torscheitel Wappen, Freitreppe. Bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung. 

Doch auch, wenn das Dach und somit das Haus gesichert ist. Arbeit hat Erwin Feurer genug. Um die umgestürzte Weide zu beseitigen, wird auch die Gemeinde dem Schlossherrn im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen. Bürgermeister Vinzenz Baberschke (CDU) schätzt das Engagement des Schweizers. „Aber als Gemeinde haben wir keine finanziellen Mittel, um ihm zu helfen", sagt er. 



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