Dienstag, 10. Januar 2012

Affäre Hildebrand: „Wer lügt besser?“ - Ein Wiedergutmachungsvorschlag.

Als Ouverture zum Jahr 2012, quasi als Neujahrsbegrüssung, ist passiert, was zu erwarten war:  Der höchste Kassenwart der Schweiz, der Säckelmeister der Nation, Herr Philipp Hildebrand, hat seinen Hut genommen, ist weggemobbt worden, sagen die Einen, hat eingesehen, dass er mit seinen Insidergeschäften untragbar wurde, die Anderen.
Anhand von E-mails, Telefongesprächen sowie mit unrechtmässig beschafften Bankauszügen wurde  der Showact „Wer lügt besser?“ aufgeführt. Gewonnen hat mehr oder weniger die SVP mit ihren Showstars Herren Blocher und Lei, einem bis anhin unbekannten Nachwuchsdarsteller, und das SVP-Blatt „Die Weltwoche“, angeblich einem gewissen Herrn Roger Köppel gehörend, der sich nun brüsten darf, mit wahren und besseren Lügen angebliche und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nachvollziehbare und nicht beweisbare Unwahrheiten aufgedeckt zu haben.
Als schlechterer Lügner musste Herr Hildebrand die Bühne verlassen. Er bedauerte in seiner kurzfristig anberaumten Aftershow, dass ihm nach Studium des gesamten Dossiers und nach tiefem Nachdenken klar geworden sei, dass er die Wahrheit nie werde beweisen können, dass immer ein Stück Unwahrheit im Raum werde stehenbleiben, welches nicht weggeräumt werden könne.
Nebenbei, Frau Kashya Hildebrand hat sich „öffentlich und ohne jede Einschränkung beim schweizerischen Volk, bei der Schweizerischen Nationalbank und vor allem bei ihrem Ehemann“ entschuldigt, wofür auch immer.
Ein Heer von Anwälten, Politbeobachtern, Journalisten wird nun die Affäre Hildebrand, die sich mehr und mehr zur Affäre „Hirnverbrannt“ entwickelt, in welcher individuelle und kollektive Amnesie stattfindet, subsumieren, analysieren und kommentieren. Das Volk muss ja schliesslich wissen, worum es da geht.
Über Mängel in Reglementen für den Verhaltenscodex der Mitglieder der Nationalbank wird diskutiert. Bereits werden Stimmen laut, dass die Aufsicht der Nationalbank ebenfalls versagt habe, neue Rücktrittsforderungen werden angemeldet. Von Vertrauensschwund, Destabilisierung und Krisenmanagement ist die Rede.
Das Schweizer Volk wird klassisch mit Nummer um Nummer auf der Polit-, Wirtschafts- und Medienbühne an der Nase herumgeführt. Das zum Politkrimi gewordene Verwirrspiel „Wer lügt besser?“ scheint kein Ende zu nehmen, die Volksverdummung wird Programm und Zielsetzung der Vertreter von Nationalbank wie von Politik und Wirtschaft mit tunlichster Beihilfe sämtlicher Medien.
Zwischendurch eine Warnung: Vorsicht! Dies ist ein ernst gemeinter Beitrag zur Bewältigung der Nationalbankkrise, der jedoch bewirken könnte, dass Sie selbständig zu denken beginnen.
Worum geht es nun wirklich?
Was in den letzten Tagen und Wochen aufgeführt wurde, kann durchaus als der Anfang eines handfesten Putsches gegen die sozialliberalen Kräfte in der Führung der Nationalbank oder mit anderen Worten als ein akademischer, politisch geführter Banküberfall auf die Kasse des Schweizer Volks betrachtet werden.
Mit diesem an Dreistigkeit kaum zu überbietenden Schauspiel, das da aufgeführt wurde, sollte das Volk jedoch nicht merken, dass es um das dem gesamten Schweizer Volk gehörende Vermögen, welches in den Kassen der Schweizerischen Nationalbank verwahrt und von ihr verwaltet wird, geht. Tatsächlich ist es ein erbitterter Kampf, wer das Volksvermögen verwaltet, ja sogar darum, wem es gehören soll.
Die Antwort zur Eigentumsfrage ist an sich sonnenklar:
In den Kassen der Schweizer Nationalbank liegt das Vermögen des Schweizer Volks , das zu gleichen Teilen jedem einzelnen Schweizer gehört, ein Grundsatz der im Übrigen in der Bundesverfassung stehen müsste.
Demzufolge haben aktuell rund 8 Millionen Menschen der Schweizer Bevölkerung ein Konto bei der Schweizerischen Nationalbank. Wie hoch der Kontostand ist, wissen jedoch nur Wenige. Im obig geschilderten Spiel „Wer lügt besser?“ wird das auch nie offengelegt, durchaus möglich, dass selbst der Kassenwart nicht genau weiss, wie viel er genau in der Kasse hat. Da wird gemauert, geschoben und alles derart komplex angelegt, dass der genaue Abrechnungs- bzw. Kontostand des Einzelnen und im Gesamten derart verschleiert ist, dass eine klare Zahl nicht herausgegeben werden kann. Dieser Zustand ist jedoch für den einzelnen Kontoinhaber und für das Schweizer Volk höchst unbefriedigend.
Es wird nun viel diskutiert, wie das Reglement über das Verhalten der Mitglieder der Nationalbank geändert werden soll; bedeutend dringlicher ist jedoch, den Kassenstand insgesamt zu bereinigen und so dem Einzelnen eine Abrechnung über sein aktuelles Vermögen zu verschaffen und mitzuteilen. Der Zeitpunkt, dies zu tun, erscheint gerade jetzt günstig und richtig. Nicht nur einige Wenige sollen wissen, wie viel Volksvermögen sich in der Kasse befindet, geschweige denn nicht nur wenigen Auserlesenen soll der Zugriff auf die Schatzkammer des Schweizer Volks gestattet sein.
Statt nun mit gespielter Aufruhr und Empörung das Verhalten der Mitglieder der SNB zu reglementieren, sollte nun jeder einzelne Schweizer Bürger über den Bestand seines Vermögens in Kenntnis gesetzt werden und ihm die Möglichkeit gegeben werden, seinem Verwalter, bis anhin Herrn Hildebrand, Anweisungen zu geben, was er mit seinem Vermögen machen soll.
Dass da nur die Banken, Teile der Exportwirtschaft, Finanzkreise, aktuell noch die Tourismusindustrie etc. daran teilhaben und im Entscheidungsprozess mitwirken sollen, ist ein überholtes Modell und führt eben zu so grotesken Szenen und Auseinandersetzungen, wie sie in den letzten Wochen dem Volk vorgegaukelt wurden.
Ein Blick zurück zeigt, dass auf Grund der Eurokrise und weiterer „Verwehungen und Verschüttungen“ die Nationalbank einen kleineren Gewinn erzielte und so den Kantonen ihren erwarteten, üblichen  hohen Gewinnanteil nicht ausschütten konnte. Ein Aufschrei war die Folge, mit einem gewissen Verzögerungseffekt hat diese verminderte Auszahlung nun auch hineingespielt in die Affäre um Herrn Hildebrand, der den Kantonen den erwarteten Geldsegen nicht mehr ausbezahlen konnte oder aus volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Überlegungen nicht mehr wollte und so mutmasslich zur „persona non grata“ wurde.
Um nun aber die Lage im Interesse aller Beteiligten zu bereinigen, sollte folgender Vorschlag geprüft und angedacht werden:
Täglich werden Milliardenbeträge zur Stützung des Euro eingesetzt. Durchgesickert ist, dass einmal sogar an einem Tag 180 Milliarden CHF dafür eingesetzt wurden. Die SNB ist also durchaus in der Lage, der immer wieder aufflackernden, schleichenden Überschuldung des einfachen Bürgers entgegenzuwirken und ihm mit einer grosszügigen Auszahlung aus seinem Vermögen bei der Nationalbank entgegenzukommen und zu helfen.
Die SNB soll aus dem Vermögen des Volks auf den 13. Januar 2012, den Alten Sylvester, 240 Milliarden CHF freimachen, und jedem Einzelnen in der Schweiz seinen Anteil überweisen oder gutschreiben. Diese für die SNB auch in der Höhe von 240 Milliarden CHF nicht unübliche Transaktion ergibt für jeden Schweizer Bürger immerhin noch rund 30‘000 Schweizer Franken. Kaum zu glauben, aber auch mehrfaches Nachrechnen ergibt die gleiche Zahl.
Der Einfachheit halber soll dieser Betrag linear der Schweizer Bevölkerung zu Gute kommen; also die armen Reichen sollen ausnahmsweise einmal gleich viel erhalten wie die armen Armen. Männer, Frauen und Kinder, ja sogar Ausländer sind verfassungsmässig und in Übereinstimmung mit der EMRK ebenfalls ausnahmsweise gleichzusetzen.
Das Geld ist nicht - wie Manche der Überzeugung sein dürften - damit verloren; es verschwindet ja nicht von heute auf morgen. Es wird von den Bedürftigen unverzüglich wieder in den Wirtschaftskreislauf gebracht, Schulden damit bezahlt und das Notwendige für den Lebensunterhalt bestritten werden. Und die, die es nicht nötig haben, werden es unverzüglich wieder auf eine Bank bringen oder damit gewinnbringende Investitionen tätigen.
Mit dieser segenbringenden Massnahme wäre auch ein für alle Male geklärt, dass nicht nur die Geschäftsbanken, die Reichen oder die Wirtschaftsführer bei der Schweizerischen Nationalbank ein Konto haben, sondern eben die gesamte Schweizer Bevölkerung.
Diese unkonventionelle Geldverteilung würde zu einer echten Erholung der Schweizer Wirtschaft führen. Dennoch kann man die Wirtschaftswissenschafter, Politiker und Wirtschaftsführer bereits hören, wie sie lauthals von grobem Unsinn, Unverständnis von ökonomischen Spielregeln bis hin zu anarchistischem Gedankengut über alle Medienkanäle schreien werden, wenn obig vorgeschlagene Massnahme zur Stabilisierung der schweizerischen Volkswirtschaft real umgesetzt würde.
Das Traurige daran ist, dass alle diese Opinionleader bei jeder Gelegenheit ihr Märchen erzählen, das wichtigste Kapital eines Volkes sei die Bildung, gleichzeitig sich jedoch in derart hochkomplexe - sprich undurchschaubare - Theorien und Modelle flüchten und verbeissen, die von Otto Normalverbraucher mit Sicherheit auf keinen Fall mehr verstanden werden können. Das ist dann exakt die Bildung, die sie wünschen, indem nur noch sehr wenige Menschen den Durchblick haben sollen und das Volk einfach fressen soll, was ihm vorgeworfen wird, dass geschluckt werden soll, was für ungeheuerliche Machenschaften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Bern, in Zürich, in Genf und anderswo abgehen, dass einige Wenige mit Unmengen von Geld pokern, zocken und gambeln dürfen. Verluste sollen, wenn sie von der UBS oder von einem Wirtschaftszweig eingefahren und verursacht werden, von der Schweizerischen Nationalbank, die das Vermögen der Schweizer Bevölkerung als Gesamtheit verwaltet, einfach abgedeckt werden.
Müssig, noch von Ethik und Moral zu sprechen, die sich reduzieren auf den Inhalt von E-mails, Aktennotizen und Telefongesprächen, welche buchstabenweise seziert und auseinandergenommen werden, falls es darum geht, einen missliebigen Nationalbankpräsidenten aus dem Amt zu hieven.
Ethik und Moral wird jedoch klein geschrieben, wenn der Angriff auf die Kasse der Schweizerischen Nationalbank offen und bei helllichtem Tage von einigen Wenigen, die sowieso über unglaublich viel Geld verfügen oder in irgendeiner Weise von diesem Geld abhängig sind - seien es die Weltwoche oder die Basler Zeitung oder irgendwelche Juristen, Politiker oder sogar Wissenschaftler, die sich ja auch irgendwie über Wasser halten wollen mit Gefälligkeitsgutachten beispielsweise -, mit dem Verwirrspiel „Wer lügt besser?“ durchgeführt wird.
Nach dem alten, julianischen Kalender beginnt das Jahr am 13. Januar. Nachdem nun der Auftakt ins Jahr 2012 gründlich missglückt ist, haben wir Gelegenheit, am nächsten Freitag, dem 13. Januar 2012, eben dem Alten Sylvester, nochmals neu zu beginnen und ein Zeichen zu setzen:
Eine lineare Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank von 30‘000 Schweizerfranken an jeden einzelnen Menschen der Schweizer Bevölkerung zur Stabilisierung der Schweizer Volkswirtschaft und der Demokratie wäre ein starkes Signal und eine weltweit für Aufsehen und Bewunderung sorgende Massnahme, die sehr Vieles wieder ins Lot rücken könnte, was in den vergangenen Wochen schief gelaufen ist.
http://facts.ch/articles/7415680-affare-hildebrand-wer-lugt-besser-ein-wiedergutmachunhttp://facts.ch/articles/7415680-affare-hildebrand-wer-lugt-besser-ein-wiedergutmachun